Mit dem vereinseigenen Triebwagen 628-201 des Vereins Historische Eisenbahnfahrzeuge Lübeck ging es am 13. Oktober 2018 zu den Herbstdampftagen im Historischen Lokschuppen Wittenberge. Wittenberge liegt an der Elbe in Brandenburg auf etwa halbem Weg zwischen Hamburg und Berlin. Dort hatten die Dampflokfreunde Salzwedel ihr Domizil bezogen, nachdem sie ihren angestammten Lokschuppen in Salzwedel verloren hatten.
Drehscheibe im BW Wittenberge
Im ehemaligen Betriebswerk der Deutschen Reichsbahn stehen unterschiedliche Maschinen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn, um sie den Menschen zu zeigen. Einige der Maschinen sind nicht nur außen zu besichtigen, sondern auch innen und unten. Es ist ja sonst nicht erlaubt, in eine Wartungsgrube hinab zu steigen, um sich eine Lok von unten anzuschauen. Als ich mich in gebückter Haltung in die Grube geklettert war, fiel es mir sofort auf. Was bei einer Diesellok relativ unterspektakulär ist (hier ist fast alles verkleidet und dicht), ist bei einer Dampflok wie einer Baureihe 50 eine sehr interessante Sache. Man sieht sofort wo die Asche abgelassen wird, wenn die Kohle ihre Aufgabe erfüllt hat um das Wasser zu erhitzen.
Im oberen Bereich ist eine Dampflok nicht minder interessant. Im Laufe des Tages bildeten sich lange Schlangen an den Stellen, an denen man zu Führerstandsmitfahrten einsteigen konnte. Dazu fuhren zwei Lokomotiven auf dem Gelände hin und her. Eine Baureihe 50 und die kleine zweiachsige Lokomotive Emma. Da bei der 50er der Andrang riesig war, stieg ich gleich zu Beginn meines Rundganges mit auf die kleine Lok Emma.
Auf meinem weiteren Rundgang durch den Lokschuppen hatte ich die Gelegenheit in eine Diesellokomotive der Baureihe 232 zu steigen und zu sehen wie eng es dort zugeht. Ein schlanker Mensch hat da wenig Probleme überall durch zu kommen. Wer sich jetzt fragt, wieso mir das so wichtig war: Bis zur Elektrifizierung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck fuhren Loks dieser Baureihe 232 mit Güterzügen auf dieser Strecke. Ihr typischer Sound war unverkennbar.
<- Taigatrommel innen
Baureihe 232 (Taigatrommel) ->
Unter dem Namen „Taigatrommel“ wurde sie bekannt. Diesen Namen bekam die Lokomotive auf Grund ihres trommelnden Dieselsounds.
Höhepunkt der Veranstaltung war eine Fahrzeugparade mit Betriebsfähigen Lokomotiven angefangen mit Emma, über kleine Diesel-Rangierloks und die auch bei uns bekannte E-Lok-Baureihe 143 bis hin zur Baureihe 232.
Diese Reise war sehr gut organisiert. So gab es neben dem Besuch des Lokschuppens auch vier verschiedene Stadtführungen für diejenigen, die nicht so viel mit der Eisenbahn am Hut haben.
Nach zwölf Stunden gelangte ich wieder zuhause an. Einen Besuch in einem Betriebswerk der ehemaligen Reichsbahn mit Lokomotiven aus dieser Bahnepoche stand schon lange auf meinem Wunschzettel. Dieser Wunsch ist nun erfüllt.
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