Am 6. November 2014 bot sich mir die Gelegenheit zu einem Besuch in einem besonderen Museum: Das Werksmuseum des Lokomotivherstellers Alstom ist für die Öffentlichkeit nur sehr schwer zugänglich. Öffnungszeiten, wie bei anderen Museen gibt es nicht. Für die Allgemeinheit ist das Museum nicht geöffnet. Ein findiger Mitarbeiter des Eisenbahn-Romantik-Clubs, in dem ich Mitglied bin, schaffte es, dass wir doch dem Museum einen Besuch abstatten durften – unter fachkundiger Führung versteht sich.
Am 6. November fuhren wir also frohen Mutes in Bremen los und hofften trotz Bahnstreiks in Salzgitter anzukommen. Nach einigen Improvisationen – u.a. Taxifahrt auf Kosten der Bahn von Braunschweig nach Salzgitter – kamen wir auch dort an.
Der Besuch des Museums hat für alle Unannehmlichkeiten entschädigt:
Der fliegende Kölner
Alle Ausstellungsstücke werden von ehemaligen Mitarbeitern des Werkes liebevoll und ehrenamtlich gewartet und gepflegt. Und in diesem Museum ist betreten erlaubt! Also ab in die altehrwürdigen Wagen und Loks, die es dort zu bestaunen gibt. Dort stehen unter Anderem so schöne und einmalige Ausstellungsstücke wie der fliegende Kölner oder der Salonwagen der letzten deutschen Kaiserin, die beide von Linke-Hoffmann in Breslau gebaut wurden.
Im Wagen der letzten deutschen Kaiserin
Linke Hoffmann in Breslau baute bis in den zweiten Weltkrieg hinein Lokomotiven und Wagen für die Deutsche Reichsbahn und so bekamen wir in dem Museum auch mehrere Dampflokomotiven zu sehen. Den Urgroßvater aller modernen Doppelstockwagen, wie sie heute auch auf der Strecke Hamburg/Lübeck eingesetzt werden, baute Linke-Hoffmann für die Lübeck-Büchener-Eisenbahn. Diese Doppelstockwagen aus dem Jahr 1936 steht auch Museum in Salzgitter und ist von den ehrenamtlichen Pensionären der Firma Alstom in einen Top Zustand versetzt worden.
Doppelstockwagen der Lübeck-Büchener Eisenbahn
Mit Bummelzügen über Uelzen und Soltau (Heide-Express) ging es nach Bremen zurück, wo wir glücklich gegen 22:00 Uhr eintrafen. An diesen Tag, werde ich mich sicherlich noch lange erinnern. Nicht nur wegen der An- und Abreise, besonders aber wegen des Museums.