Kreisbahn Osterode Kreiensen KOK 28.05.2022

Am 28. Mai 2022 fuhren 16 Eisenbahnbegeisterte der Freunde der Eisenbahn Hamburg (FdE) nach Northeim. Dort wurden sie ungewöhnlicherweise mit einem Bus abgeholt, denn es galt eine längst abgebaute Eisenbahnstrecke zu besichtigen: Die Strecke derKreisbahn Osterode Kreiensen. Zwischen 1898 und 1967 verkehrten hier regelmäßig Züge auf einer Spurweite von 750mm über die insgesamt knapp 30km lange Strecke. Ab 1962 wurde der Bahnverkehr in Abschnitten eingestellt. 1968 begann der Abbau der Gleise die als Schrott verkauft wurden. 

Der Bus brachte uns als Erstes zum ehemaligen Endpunkt der Bahnlinie nach Osterode zum Bahnhof.

Bahnhof Osterode
Der Bahnhof Osterode bietet ein jämmerliches Bild

Uns bot sich ein jämmerliches Bild. der Bahnhof, der heute nicht mehr genutzt wird, ist dem Verfall preisgegeben. Die Fenster sind verbarrikadiert und rund herum wuchert die Natur. Nach einigen erklärenden Worten unseres Guides Bernd Nolte ging es weiter nach Eisdorf. Dort steht das Bürogebäude des heutigen Betriebes Wilhelm Dunker auf den Grundmauern des alten Bahnhofsgebäudes. Dunker Junior hat uns Einiges zur Geschichte der Bahn in Eisdorf erzählt.

Luftbild des alten Bahnhofes in Eisfeld
Luftbild des Betriebes Wilhelm Dunker

Die Luftaufnahme des Betriebes Wilhelm Dunker zeigt, dass das alte Stationsgebäude und der Lagerschuppen integriert sind. Über Förste ging es die Westerhöfer Straße hinauf bis in eine Spitzkehre. Dort stellten wir die Fahrzeuge ab und weiter ging es zu Fuß.

Ehemaliger Standort des Viaduktes im Westerhöfer Wald
Ehemaliger Standort des Viaduktes im Westerhöfer Wald

Dort wo der Goldbach aus dem Berg tritt stand wenige Meter weiter das das Talüberspannende Viadukt. Auf der Südseite des Tales war der Haltepunkt Goldbach Marke, von dem man heute nichts erkennen kann. Wir folgten dem Verlauf des geteerten Waldweges und bogen schließlich auf einen Waldweg ab, der zum früheren Holzverladeplatz führte. Auch von diesem ist heute nichts mehr zu erkennen. Dennoch hat sich der Weg gelohnt, denn nur wenige 100 Meter weiter befindet sich das südliche Tunnelportal des Westerhöfener Tunnels. Wir kämpften uns durch die Nässe vor - teilweise waren Mitglieder direkt am Tunnelportal - und erführen von unserem Guide, dass durch die Lage des Tunnels das Wasser stets in südlicher Richtung herausfloss uns -fließt. Der Tunnel führt bergan.

Südliches Tunnelportal des Westerhöfener Tunnels
Südliches Tunnelportal des Westerhöfener Tunnels

Der Weg zurück gestaltete sich für einiges etwas schwerer, da sie am ehemaligen Viadukt den Hang hinabstiegen. Anschließend ging es mit dem Autobus weiter über den Berg nach Westerhof. Der dortige Bahnhof liegt etwas außerhalb des Dorfes. Die Besitzerin des Gebäudes bemerkte uns und zeigte uns Bilder vom ehemaligen Betrieb der Kreisbahn. Sie freute sich sichtlich über unseren Besuch.

Der Bahnhof Westerhof
Der Bahnhof Westerhof

Sie und ihr Mann hatten den alten Bahnhof gekauft und erhalten. Unser Bus fuhr uns anschließend nach Willershausen, wo der die ehemalige Bahnstrecke - heute natürlich ein Radweg - eine Brücke befuhr. Diese Brücke stellt heute die letzte Stahlplattenbrücke der Kreisbahn Osterode-Kreiensen dar. Derzwit wird überlegt, wie und ob man die Brücke restauerieren kann.

Stahlblechbrücke in Willershausen
Stahlblechbrücke in Willershausen

 

Nach einem kurzen Aufenthalt ging es weiter zum alten Hochbunker in der Nähe von Kalefeld. Am Kalefelder Hochbunker wurde zwischen 1937 und 1962 Eisenerz gefördert. Zu Zeit des dritten Reiches arbeiteten dort hauptsächlich Kriegsgefangene. Nach 1967 ein Kustverarbeitender Betrieb das Gelände übernommen hatte, wurde die Grube verfüllt. Der Hochbunker ragt jedoch weit in den Himmel und ist selbst von der Autobahn aus gut sichtbar.

Eisenerz-Hochbunker bei Kalefeld
Eisenerz-Hochbunker bei Kalefeld

Wer genau hinscheut, kann unter dem Hochbunker noch die Gleise liegen sehen.

Unser letzter Haltepunkt war die private Sammlung von Herrn Nolte. In einer Scheune sind einige Teile der Kreisbahn ausgestellt. Streckenverläufe wurden teils im Modell nachgebildet. Viele der Geschichten, die Herr Nolte uns erzählen konnte, hat in seinem Buch veröffentlicht. Mit Kaffee und Kuchen endete der Ausflug und zum Schluß ging es nur noch mit dem Buch nach Kreiensen, wo wir den Metronom bestiegen.

Leider gab es auf der Fahrt wieder einmal unangenehme Dinge, die teils das Blut der Teilnehmenden hochkochen ließen. Unter Anderem ging es dabei um ein Niedersachsenticket und um das Warten auf einen nachfolgenden Zug, der das Personal mitbringen sollte.

Sonst hatten wir eine sehr schöne Exkursion. Insbesondere die Vorbereitung durch Herrn Nolte, der die Exkursion geplant und schließlich durchgeführt hat, wurden gelobt. Vielen Dank an Herrn Bernd J. Nolte, der uns die Geschichte der Kreisbahn Osterode-Kreiensen nahgebracht hat.

Bahnhof Osterode
Bahnhof Osterode
Ehemaliges Bahnhofsareal Eisdorf
Streckenverlauf in Eisdorf
Viadukt-Standort
Südliches Tunnelportal
Bahnhof Westerhof
Ladegleis am Bahnhof Westerhof
Bahnhof Westerhof
Bahnhof Westerhof in Betrieb
Besitzerin und unser Guide
Stahlplattenbrücke in Willershausen
Hochbunker bei Kalefeld
Hochbunker bei Kalefeld
Hochbunker bei Kalefeld
Lokschuppen beim Hochbunker
Eisenerz-Hochbunker bei Kalefeld
Bahnhof der Kleinbahn
Neuer Bahnhof Kalefeld nach Umspurung
Kilometer 24 in Kalefeld
Kleinbahn-Bahnhof Kalefeld
Neuer Bahnhof Kalefeld
Bahnübergang in Kalefeld
Scheune von Herrn Nolte
DHG360 von Henschel
Streckenverlauf der KOK
Rollbockanlage im Modell
Zeichnungen des Viaduktes im Westerhofer Wald
Hochbunker-Anlage 1:45
Hochbunker-Anlage 1:45
Bus von Weihrauch-Uhlendorff aus Northeim
 

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