Genau 1 Jahr, 10 Monate und 29 Tage nach der letzten Tour veranstalteten die Freunde der Eisenbahn Hamburg (FdE) wieder eine Exkursion. Trotz Corona-Pandemie fanden sich 19 Teilnehmer, die teilweise nur sehnsüchtig darauf gewartet hatten, dass es snedlich wieder logeht. Die hervorragende Organisation war mal wieder Leo Demuth zu verdanken, der sich gedacht hatte: "Wenn nicht jetzt, dann wahrscheinlich überhaupt nicht mehr."
Und so starteten wir am Samstag um 8:21 Uhr mit dem Regionalexpress nach Rostock im Hamburger Hauptbahnhof. Ein Teil der Gruppe traf sich wie immer im Zug im zweiten Wagen hinter der Lok oben. Die Reise verlief zumindest für die Mitfahrenden aus Hamburg ohne Schwierigkeiten, was angesichts der Tatsache, dass keine Umstiege zwischen Hamburg und Rostock erforderlich waren, kein Wunder war. Für die Mitreisenden aus Ahrensburg stellte sich die Aufgabe ohne Regionalbahn oder Resionalexpress nach Hamburg zu kommen und die "Kollegen" aus Lüneburg kamen wegen eines defekten Triebzuges mit leichter Verspätung am Zustieg in Büchen an. Zum Glück wartete der Regionalexpress auf den Anschlußzug. Auf Grund dessen und der 17 Zwischenhalte erreichten wir Rostock schießlich mit ca. 10 Minuten Verspätung.
Ursprünglich war geplant in Rostock mit dem Straßenbahn-Zug Baujahr 1955 zu fahren. Angesichts der Teilnehmerzahl hatte man uns angeboten auf ein größeres Fahrzeug umzusteigen - wie sich herausstellte eine gute Entscheidung. In dem Zug - hergestellt in Gotha - aus dem Jahr 1961 hatten wir nicht nur mehr Platz, sondern auch eine Lautsprecheranlage, über die uns ein Mitarbeiter der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) Erläuterungen gab.
In dem Triebzug sitzend bereisten wir die Streckennetz der Rostocker Straßenbahnlinie 5 beginnend in Marienehe, wo das Depot 12 ansässig ist. Der Übergang zwischen S-Bahn-Station und Depot war nur ein kurzer Fußweg. Am Depot hieß man uns Corona-konform herzlich willkommen und ließ uns sofort in den Zug steigen, mit dem wir durch Rostock fuhren ohne den üblichen Straßenbahnverkehr zu beeinträchtigen. Die Menschen in Rostock staunten nicht schlecht und lächelten teilweise den Zug voller Begeisterung an. Schließlich sind solche Sonderfahrten nicht alltäglich.
An den End-Haltestellen Südblick und Mecklenburger Allee ergaben sich auf Grund der Wendeschleifen kurze Wartezeiten, die für einen jeweiligen Fotohalt genutzt werden konnten. So ergab sich auch das Aueinandertreffen auf wesentlich neuere Baureihen, was auf den Bildern einen wunderschönen Kontrast zwischen "jung" und "alt" ergab.
Treffen der Generationen
Zurück in Marienehe besichtigten wir das Depot und die dort ausgestellten Fahrzeuge. Unter diesen war ein Fahrzeug aus dem Jahre 1926, das auf Grund des offenen Füherstandes nur in den Monaten Mai bis Oktober genutzt wird und ein Tatra-Triebzug.
Die Rückreise traten wir kurz entschlossen zwei Stunden früher als geplant an und erreichten Hamburg um 17:38 Uhr. Unschöne Begebenheiten waren der total volle Zug ab Hagenower Land und das teils Rücksichtslose Verhalten einzelner Reisender im Zug, die die pandemische Lage zu vergessen schienen. Dennoch durften wir einen wunderschönen Tag in Rostock erleben und ich bedanke mich bei unserem Exkursionsleiter für die Organisation.
Hier noch ein kleiner Film, den ich in Rostock aufgenommen habe: